Und was kam nach Picton?
Manche von euch werden vielleicht gedacht haben, dass ich diesen Blog aufgegeben habe oder jetzt einfach woanders meine Taten und Gedanken niederschreibe. Nein, es ist immer noch derselbe Blog mit einem sehr faulen Autoren, der sich die letzten 8 Wochen einfach nicht aufraffen konnte euch über die letzten Neuigkeiten am anderen Ende der Welt zu berichten.
Nun denn ….
Ich lebe nun seit 8 Wochen wieder im beschaulichen Lower Hutt (nahe Wellington) und bin an die Wellington Business School zurückgekehrt. In der Sprachschule besuche ich noch für 4 weitere Wochen die CAE (= Cambridge Advanced English) Klasse und hoffe am Ende des Kurses mit dem CAE Certificate abzuschließen. Meine Klassenkameraden sind fast alle aus dem deutschsprachigen Ausland (Unmenge von Deutschen und Österreichern an der Schule; diese Länder müssen komplett verlassen sein) und alle des weiblichen Geschlechts, was mannchmal ganz schön aber sehr oft auch sehr nervig ist. Die Lehrerin, mit der ich anfangs einige Startprobleme hatte, kommt aus den USA und unterrichtet an der Schule nun schon ein paar Jahre.
Bei Glenda wohne ich nun nicht mehr allein, sondern ich lebe mit einem argentinischen Pärchen Emilio und Gabriela und mit einem Japaner (der am Wochenende meißtens kotzend auf der Toilette weilt) namens Aki, der ebenfalls die Sprachschule besucht und dessen Englisch für asiatische Verhältnisse sehr ordentlich ist. Es ist sehr lustig diese 4 verschiedenen Kulturen zu erleben und man kommt immer gerne nach Hause, da irgendwie immer jemand zum reden und lachen daheim ist. Außerdem wird die ach so schmackhafte neuseeländische Fish and Chips Küche nun durch ein paar interkulturelle Einflüsse belebt. Ab und zu gibt es ein bischen Mate, ein wenig Teryiaki Chicken oder ein schmackhaftes und allseits beliebtes, selbstgebackenes deutsches Brot. Leider habe ich durch die karge und nährstoffarme Küche hier um die 8 Kilo abgenommen und blicke daher mit voller Freude auf meine Rundreise, wenn ich wieder für mich selbst kochen kann und jeglichen Fast Food aus dem Topf bannen kann!
Natürlich besuche ich nicht nur die Schule, sondern mache auch allerlei mit meinen Freunden, die ich gewöhnt international und schnell zu schätzen gelernt habe. Bei gutem Wetter wird im Park Rugby und Fußball gespielt (ersteres ist mit den Asiaten sehr lustig, aber sie halten sich wacker und weinen nicht, wenn sie sich am Boden wiederfinden) oder bei Regen (leider fast nur die letzten Wochen) wurde auch mal das „Cafe Enigma“ in Wellington aufgesucht , um dort die Koffeinsucht zu stillen. Dieses Cafe ist mehr als ein „Cafe“ wie wir es aus Deutschland kennen. Enigma hat nur am Abend offen und lockt mit seiner relaxten Atmosphäre und den feinen Beats aus den Boxen sehr viele junge Nachtschwärmer an, die eine Auszeit vom neuseeländischen saufen äh Nachtleben brauchen. Quasi eine Oase der Ruhe, wenn draußen sich die besoffenen Frauen (!) hauen . (ohne Witz)
Da die Zeit in der Schule dann doch zu lang wurde, meine Freunde und ich noch so einiges von der Nordinsel sehen wollten und wir einfach keine Lust mehr auf Wellington hatten, beschlossen wir einen Wochenendausflug nach New Plymouth in der Mitte des Sprachkurses zu machen. Es war einfach Fügung, dass genau an diesem Wochenende das sog. „Labour Weekend“ war und damit der Freitag und der Montag frei waren. So machten wir uns am Freitag morgen gen Norden auf und erreichten am Freitag Abend den kleinen und friedlichen Strandort Opunake auf dem Surfer Highway 45 in Taranaki. Unterschlupf fanden wir in einer Hütte auf einem Campingplatz und nach einem einfachen aber leckeren Essen (Spaghetti mit Tomatensauce) fielen auch schon alle ins Bett (muss wohl der starke Bierkonsum dran schuld gewesen sein). Am nächsten morgen fuhren wir mit herrlichem Sonnenschein nach New Plymouth, wo sich die Jungs von den Mädchen trennten, da diese sich sportlich, sportlich auf eine Art „Wanderung“ um den Mount Taranaki begeben wollten und die Herren es vorzogen am Strand bei wolkenlosen Himmel und herrlichem Sonnenschein zu faulenzen . Nach einem schmackhaften BBQ in unserem sauberen und kleinen Backpacker machten wir uns wieder aufm zum Strand (es war 23 Uhr) und entzündeten am Strand ein nettes, großes Lagerfeuer, in dem Marshmellows und Würstchen gebraten wurden (ein Hoch auf 24h Supermärkte). Ich glaube, wenn wir nicht so müde gewesen wären und der Gedanke ans Surfen am nächsten Tag nicht ins Bett getrieben hätte, hätten wir mit Sicherheit weitaus länger als 3 Uhr nachts am Lagerfeuer gesessen.
Der Sonntag also sollte ganz im Zeichen des Wellenreitens stehen ... Um 10 Uhr standen wir also alle mit einem großen Grinsen im Gesicht und voller Vorfreude auf die ersten Wellen mit Surfbrett und Neoprenanzug (das Wasser war trotzdem kalt …ah,ich dachte mir fallen die Zehen ab) und bewegten uns gen Strand. Nach 2 Stunden im kalten Wasser und mit tollen Wellen, die der ein oder andere auch nehmen konnte, setzten wir uns wieder ins Auto und fuhren östlich Richtung Tongariro National Park. Auf der Fahrt dorthin ging uns aber mitten in der Pampa (haben die Strecke wohl unterschätzt) der Sprit aus und wir mussten von Farmer, die wohl das erste Mal seit 5 Jahren wieder fremde Menschen gesehen haben, Benzin kaufen.
Nachdem dieser Nervenkitzel auch durchgestanden war, bewegten wir uns langsam aber sicher auf den National Park zu, wo wir am Abend endlich todmüde in unsere Betten fielen.
Am Sonntagmorgen erfrischt und recht früh erwacht überlegten wir ob wir nicht Snowboard fahren gehen wollen, was im National Park das ganze Jahr recht preiswert möglich ist. Da war wir aber noch einiges sehen wollten und auch noch ein wenig wandern wollten, entschieden wir uns gleich mit unserer Wanderung zu den Tongariro Water Falls zu starten. Nach einer „Wanderung“ von 2 Stunden (lächerlich, dass manche aus unserer Reisegruppe bei moderatem Tempo erschöpft waren – vollkommen degeneriert diese Menschen) erreichten wir die Wasserfälle und schossen die üblichen Erinnerungsfotos. Zurück im Auto fielen alle bis auf May-Britt , die sich bei diesem Trip als sehr gewissenhafter und begeisternder Fahrer entpuppte, in einen tiefen Mittagsschlaf, der nur vom aufkommenden Hungergefühl bei allen beendetet wurde. Es wurde also bei Subway Halt gemacht und schnell ein wenig Fast Food getankt.
Am Abend sicher und wohlauf in Wellington angekommen, gingen wir alle in Frieden auseinander und Freude auf den nächsten Schultag auseinander, da wir uns da ja eh alle wiedersehen würden.
Ja was gibt es sonst zu sagen? Wie ihr seht bzw. lest hat sich in der letzten Zeit nicht wirklich viel ereignet.
Die Haare wachsen und werden immer länger, Surfen wird zur neuen Leidenschaft, Englisch ist überhaupt kein Problem mehr solange nicht über Themen wie Politik oder andere Themen mit Muttersprachlern diskutiert wird und aus den interkulturellen Verständigungen wird man auch schlauer und lernt, dass man Asiatinnen nicht zu lange mit blauen Augen in die Augen schauen sollte ohne danach mit Zukunftsplänen belästigt zu werden …
Ich jedenfalls freue mich auf euch, auf Deutschland und auch ein wenig auf das deutsche Essen!
Euer Philipp
Achja und entschuldigt bitte meine schlechte Muttersprache – das wird alles wieder besser, wenn ihr mich wieder habt!
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