Samstag, 14. November 2009

Mittwoch, 4. November 2009

Endlich!

Und was kam nach Picton?

Manche von euch werden vielleicht gedacht haben, dass ich diesen Blog aufgegeben habe oder jetzt einfach woanders meine Taten und Gedanken niederschreibe. Nein, es ist immer noch derselbe Blog mit einem sehr faulen Autoren, der sich die letzten 8 Wochen einfach nicht aufraffen konnte euch über die letzten Neuigkeiten am anderen Ende der Welt zu berichten.

Nun denn ….
Ich lebe nun seit 8 Wochen wieder im beschaulichen Lower Hutt (nahe Wellington) und bin an die Wellington Business School zurückgekehrt. In der Sprachschule besuche ich noch für 4 weitere Wochen die CAE (= Cambridge Advanced English) Klasse und hoffe am Ende des Kurses mit dem CAE Certificate abzuschließen. Meine Klassenkameraden sind fast alle aus dem deutschsprachigen Ausland (Unmenge von Deutschen und Österreichern an der Schule; diese Länder müssen komplett verlassen sein) und alle des weiblichen Geschlechts, was mannchmal ganz schön aber sehr oft auch sehr nervig ist. Die Lehrerin, mit der ich anfangs einige Startprobleme hatte, kommt aus den USA und unterrichtet an der Schule nun schon ein paar Jahre.
Bei Glenda wohne ich nun nicht mehr allein, sondern ich lebe mit einem argentinischen Pärchen Emilio und Gabriela und mit einem Japaner (der am Wochenende meißtens kotzend auf der Toilette weilt) namens Aki, der ebenfalls die Sprachschule besucht und dessen Englisch für asiatische Verhältnisse sehr ordentlich ist. Es ist sehr lustig diese 4 verschiedenen Kulturen zu erleben und man kommt immer gerne nach Hause, da irgendwie immer jemand zum reden und lachen daheim ist. Außerdem wird die ach so schmackhafte neuseeländische Fish and Chips Küche nun durch ein paar interkulturelle Einflüsse belebt. Ab und zu gibt es ein bischen Mate, ein wenig Teryiaki Chicken oder ein schmackhaftes und allseits beliebtes, selbstgebackenes deutsches Brot. Leider habe ich durch die karge und nährstoffarme Küche hier um die 8 Kilo abgenommen und blicke daher mit voller Freude auf meine Rundreise, wenn ich wieder für mich selbst kochen kann und jeglichen Fast Food aus dem Topf bannen kann!
Natürlich besuche ich nicht nur die Schule, sondern mache auch allerlei mit meinen Freunden, die ich gewöhnt international und schnell zu schätzen gelernt habe. Bei gutem Wetter wird im Park Rugby und Fußball gespielt (ersteres ist mit den Asiaten sehr lustig, aber sie halten sich wacker und weinen nicht, wenn sie sich am Boden wiederfinden) oder bei Regen (leider fast nur die letzten Wochen) wurde auch mal das „Cafe Enigma“ in Wellington aufgesucht , um dort die Koffeinsucht zu stillen. Dieses Cafe ist mehr als ein „Cafe“ wie wir es aus Deutschland kennen. Enigma hat nur am Abend offen und lockt mit seiner relaxten Atmosphäre und den feinen Beats aus den Boxen sehr viele junge Nachtschwärmer an, die eine Auszeit vom neuseeländischen saufen äh Nachtleben brauchen. Quasi eine Oase der Ruhe, wenn draußen sich die besoffenen Frauen (!) hauen . (ohne Witz)
Da die Zeit in der Schule dann doch zu lang wurde, meine Freunde und ich noch so einiges von der Nordinsel sehen wollten und wir einfach keine Lust mehr auf Wellington hatten, beschlossen wir einen Wochenendausflug nach New Plymouth in der Mitte des Sprachkurses zu machen. Es war einfach Fügung, dass genau an diesem Wochenende das sog. „Labour Weekend“ war und damit der Freitag und der Montag frei waren. So machten wir uns am Freitag morgen gen Norden auf und erreichten am Freitag Abend den kleinen und friedlichen Strandort Opunake auf dem Surfer Highway 45 in Taranaki. Unterschlupf fanden wir in einer Hütte auf einem Campingplatz und nach einem einfachen aber leckeren Essen (Spaghetti mit Tomatensauce) fielen auch schon alle ins Bett (muss wohl der starke Bierkonsum dran schuld gewesen sein). Am nächsten morgen fuhren wir mit herrlichem Sonnenschein nach New Plymouth, wo sich die Jungs von den Mädchen trennten, da diese sich sportlich, sportlich auf eine Art „Wanderung“ um den Mount Taranaki begeben wollten und die Herren es vorzogen am Strand bei wolkenlosen Himmel und herrlichem Sonnenschein zu faulenzen . Nach einem schmackhaften BBQ in unserem sauberen und kleinen Backpacker machten wir uns wieder aufm zum Strand (es war 23 Uhr) und entzündeten am Strand ein nettes, großes Lagerfeuer, in dem Marshmellows und Würstchen gebraten wurden (ein Hoch auf 24h Supermärkte). Ich glaube, wenn wir nicht so müde gewesen wären und der Gedanke ans Surfen am nächsten Tag nicht ins Bett getrieben hätte, hätten wir mit Sicherheit weitaus länger als 3 Uhr nachts am Lagerfeuer gesessen.
Der Sonntag also sollte ganz im Zeichen des Wellenreitens stehen ... Um 10 Uhr standen wir also alle mit einem großen Grinsen im Gesicht und voller Vorfreude auf die ersten Wellen mit Surfbrett und Neoprenanzug (das Wasser war trotzdem kalt …ah,ich dachte mir fallen die Zehen ab) und bewegten uns gen Strand. Nach 2 Stunden im kalten Wasser und mit tollen Wellen, die der ein oder andere auch nehmen konnte, setzten wir uns wieder ins Auto und fuhren östlich Richtung Tongariro National Park. Auf der Fahrt dorthin ging uns aber mitten in der Pampa (haben die Strecke wohl unterschätzt) der Sprit aus und wir mussten von Farmer, die wohl das erste Mal seit 5 Jahren wieder fremde Menschen gesehen haben, Benzin kaufen.
Nachdem dieser Nervenkitzel auch durchgestanden war, bewegten wir uns langsam aber sicher auf den National Park zu, wo wir am Abend endlich todmüde in unsere Betten fielen.
Am Sonntagmorgen erfrischt und recht früh erwacht überlegten wir ob wir nicht Snowboard fahren gehen wollen, was im National Park das ganze Jahr recht preiswert möglich ist. Da war wir aber noch einiges sehen wollten und auch noch ein wenig wandern wollten, entschieden wir uns gleich mit unserer Wanderung zu den Tongariro Water Falls zu starten. Nach einer „Wanderung“ von 2 Stunden (lächerlich, dass manche aus unserer Reisegruppe bei moderatem Tempo erschöpft waren – vollkommen degeneriert diese Menschen) erreichten wir die Wasserfälle und schossen die üblichen Erinnerungsfotos. Zurück im Auto fielen alle bis auf May-Britt , die sich bei diesem Trip als sehr gewissenhafter und begeisternder Fahrer entpuppte, in einen tiefen Mittagsschlaf, der nur vom aufkommenden Hungergefühl bei allen beendetet wurde. Es wurde also bei Subway Halt gemacht und schnell ein wenig Fast Food getankt.
Am Abend sicher und wohlauf in Wellington angekommen, gingen wir alle in Frieden auseinander und Freude auf den nächsten Schultag auseinander, da wir uns da ja eh alle wiedersehen würden.
Ja was gibt es sonst zu sagen? Wie ihr seht bzw. lest hat sich in der letzten Zeit nicht wirklich viel ereignet.
Die Haare wachsen und werden immer länger, Surfen wird zur neuen Leidenschaft, Englisch ist überhaupt kein Problem mehr solange nicht über Themen wie Politik oder andere Themen mit Muttersprachlern diskutiert wird und aus den interkulturellen Verständigungen wird man auch schlauer und lernt, dass man Asiatinnen nicht zu lange mit blauen Augen in die Augen schauen sollte ohne danach mit Zukunftsplänen belästigt zu werden …
Ich jedenfalls freue mich auf euch, auf Deutschland und auch ein wenig auf das deutsche Essen!

Euer Philipp

Achja und entschuldigt bitte meine schlechte Muttersprache – das wird alles wieder besser, wenn ihr mich wieder habt!

Freitag, 11. September 2009

Abel Tasman und zurück in die Zukunft









Hier ist der schon vor knapp 14 Tagen versprochene Bericht von meiner 2. Woche in Nelson und der Wanderung in den Abel Tasman Nationalpark!

Am Mittwoch (2.9) bestiegen wir den Bus nach Kaiteriteri (kleines Kaff richtung Abel Tasman),wo uns dann ein Wassertaxi auf dem Seeweg zum höchstmöglichen Punkt im Abel Tasman Nationalpark bringen sollte.

Während der Fahrt mit dem Wassertaxi wurde der noch müde Geist geweckt und sofort mit den zahlreichen Passagieren (auch natürlich wieder aus Deutschland) Kontakt aufgenommen, um die Vorfreude auf das Bevorstehende zu teilen.

Auf der Fahrt lernten wir auch unsere spätere Wandergefährtin Lena (fühl dich gegrüßt wenn du das hier liest und viel Spaß in Mannheim!!!) kennengelernt,die sich uns dann spontan anschloss,da es zu 3. ja viel lustiger sei - was es im Endeffekt auch gewesen ist!

So wurden wir vom Wassertaxi in Totoranui (bin mir bei der Schreibweise mancher Maori-Wörter nie wirklich sicher) abgesetzt und starteten nach einer kurzen Verschnaufs- und Sonnenmilchpause unsere Wanderung,die 4 Tage und 3 Nächte dauern sollte.

Erst ging es in den Norden zum Seperation Point,wo wir Seehunde und diverses Federvieh vor die Augen/Kameralinse bekommen sollten und meine 2 Mitstreiter schoßen ein Foto nach dem anderem (mein Enthuisiasmus beim Fotographieren hat sich eher schnell verflüchtitgt,aber dank der Lena und Felix habe ich zahlreiche Fotos von diesen Tagen auf meiner Festplatte).

Die erste Nacht verbrachten wir in einem alten Farmhaus,welches vom Department of Conservation zu einer Wanderhütte hergerichtet wurde. Unsere Hoffnung die Hütte die Nacht für uns allein zu haben,erfüllte sich leider nicht,da eine Gruppe amerikanischer Austauschstudentinnen im Laufe des Abends die Hütte stürmte und einen riesen Krach machte (keine von denen wusste wie man eine Tür leiste schließt und ich habe sie nachts durch meine Ohropax (!!!) gehört - naja wir haben trotzdem ein wenig Schlaf bekommen).

So setzten wir unsere Wanderung fort und Lena trennte sich erst am 3. Tag von uns,da sie die Wanderschuhe gegen ein Padel fürs Kayak eintauschen wollte und somit die restliche Strecke zurück nach Marahau auf dem Seeweg zurücklegte!

Alles in allem kann man sagen,dass diese Wanderung einfach super war und Lust auf mehr (mehr Wandern hier in Neuseeland) gemacht hat!

Die Flora und Fauna in diesem Land sind unbeschreiblich schön (könnt ihr euch auf den Bildern ja von überzeugen) und beim Wandern sieht man vieles,was man als einfacher Tourist mit Leihwagen nie sehen würde (außerdem ist es auch mal ganz angenehm von den normalen Touristendingen Abstand zu gewinnen).

Nach unserer Wanderung freuten wir uns alle auf eine heiße Dusche und eine weiches Bett,sodass wir uns schnellstens auf den Weg zurück nach Nelson machten,um dort bei Anthony und Steph (die Besitzer unseres Hostels) wieder einzuziehen.

Glücklicherweise gewährte uns Anthony auch diesmal wieder Unterschlupf und wir kamen in den Genuß eines 3-Bett-Zimmers,welches uns den Preis von knapp 10 Euro pro Nacht kostete.

Die nächsten Tage in Nelson verbrachten wir also überwiegend im Hostel (Lesen,lesen,Gammeln,kochen,erholen,freuen,atmen) und machten nur einige spontane Ausflüge mit anderen Gästen (aus aller Welt) nach Nelson.

Seit gestern bin ich nun wieder auf meinem Weg zurück nach Wellington,auf dem ich 2 Nächte in Picton Station gemacht habe und gerade diese Zeilen auf meinem Laptop tippe.

Die Zeit in Nelson war einfach wunderbar,allerdings freue ich mich jetzt auch wieder auf ein Stueck Alltag in Wellington,wenn am Montag der Sprachkurs los geht und ich bei Glenda wieder ein Stück vertraute Umgebung habe.

In Wellington werde ich nun die nächten 3 Monate meines Neuseelandaufenthalts verbringen und hoffen,dass ich dort eine genauso tolle Zeit wie die letzten 3 Monate haben werde (gehe ich mal stark von aus)!

Ich hoffe euch allen geht es gut! Was macht die Gesundheit? Was macht das Schul- bzw. Arbeitsleben?

Ich grüße euch aus dem schon recht warmen Neuseeland (trage seit Wochen nur noch kurze Hosen,Tshirt und Flipflops) und melde mich in ein paar Wochen wieder!

Euer Philipp

Dienstag, 1. September 2009

Aufbruch zu neuen Ufern!

Ich grüße euch liebe Freunde aus Nelson,der Stadt mit den meißten Sonnenstunden im Jahr in Neuseeland!

Ich befinde mich seit letztem Freitag hier und ich muss sagen,dass dieses Backpacker eins der besseren ist,wenn nicht sogar das Beste! Wir,das sind Felix und ich, zahlen pro Nacht für ein 4-Bett-Zimmer (keine Stockbetten) nur knapp 10 Euro (also 20 NZD) und das Hostel ist ein friedlicher und ruhiger Platz zum Entspannen und Rumgammeln (was wir auch nur getan haben die letzten Tage!)

Die Ruhe und die Entspannung sind ein guter Punkt um an meine Erlebnisse in Auckland anzuknüpfen!

Nach meinem Abschied von der Farm,der mir sehr schwer gefallen ist (eigentlich durfte ich auch nur mit dem Versprechen im Sommer wieder zu kommen fortgehen) flog ich von Christchurch nach Auckland!

Mein persönliches Erlebnis mit dieser Stadt war ein totaler Schock meinerseits,da diese Stadt im totalen Kontrast zu dem steht was ich bisher in Neuseeland erlebt hatte und was für mich Neuseeland ausmacht,Ruhe und Beschaulichkeit statt Stress,Lärm und Hektik!

Auckland ist eine furchtbare,hektische Großstadt,die man überall auf der Welt auch finden kann und weswegen man nicht extra nach Neuseeland fahren muss (ihr merkt mein Eindruck und mein Urteil über diese Stadt ist nicht das Beste )

Nachdem ich in dem großen und klobigen Base Backpacker an der Queenstreet (Auckland Downtown) eingecheckt hatte,wollte ich, nachdem ich mein Zimmer gesehen hatte, auch gleich wieder auschecken,da es eine absolute Katastrophe war. Keine Fenster,ein kleines und stickes 8 Bett Zimmer und ein Lärm wie auf einer Baustelle. Nach einer bewegten Nacht im Base packte ich also am nächsten Tag meine 7 Sachen und zog ins sehr friedliche und sehr bequeme "Verendahs",welches nicht ganz im Stadtkern liegt,aber dennoch sehr gut und bequem zu Fuß und per Bus zu erreichen ist (anzumerken ist noch,dass das Busticket in Auckland nur 25 Eurocent pro Fahrt gekostet hat).

Im Verendahs verbrachte ich dann meine 3 weiteren Nächte in Auckland. In diesem Hostel traf ich viele nette Menschen,mit denen ich kochte,plauderte und auch mal ein oder mehre Biere trank (zum Leidwesen des Japaners,der so voll war,dass er aufm Teppich die Nacht verbracht hat). I´ve really enjoyed myself there!

An meinem letzten Tag in Auckland traf ich auf meinem besten Kumpel Jose,der in der Nacht nach Hause (Spanien) fliegen sollte. Wir kochten,redeten über Gott und die Welt und freuten uns einfach,dass wir nochmal die Gelegenheit hatten uns zu sehen bevor sich unsere Wegen vor erst trennten. Nachdem Jose mit dem letzten Bus dann schweren Herzens zum Flughafen geflogen war,war ich sehr,sehr traurig. Mit dem Abschied Joses verlor ich vor erst meinen besten Freund in Neuseeland und damit auch das Gefühl von Vertrautheit.

Am nächsten Tag machte ich auch mich auf den Weg gen Flughafen um mit der Billigfluggesellschaft 'Pacific Blue' gen heimischen Gefilden,nach Wellington, zu fliegen!

In Wellington fand ich bei meiner Gastmutter Glenda für 2 Nächte Unterschlups. Es war ein schönes Gefühl wieder an einen vertrauten Ort zurückzukehren und ich freue mich darauf für meinen 3 monatigen Schulbesuch zu ihr zurückzukommen!

Allerdings trieb mich das Reisefieber nach 2 Tagen Verscnaufpause wieder auf die Straße oder besser gesagt aufs Meer. Am Donnerstag den 27.8 nahm ich die Fähre von Wellington nach Picton und schipperte bei sonnigem aber auch sehr windigem Wetter über die Cook-Straße von der Nordinsel zur Südinsel.

In Picton wurde ich an der Fähre von Felix aufgesammelt und ins Hostel gefahren. Dort wollten wir noch eine Nacht verbringen,bevor wir am nächsten Tag mit dem Bus nach Nelson fahren sollten.

Auch das Hostel in Picton war sehr komfortabel (vor allem der Gemeinschaftsraum mit dem Kamin und der kostenlose Kuchen am abend wussten zu gefallen) und 2 Engländer, Jake und Mark, unterhielten das internationale Hostelpublikum mit einem kleimem Kabarett,welches aus Kartentricks,Zauberei,Gitarrenmusik und humoritischen Einlagen bestand und beim Publikum gute Laune und jede Menge Spaß hervorrief.

Wie schon erwähnt sollte es nach einer etwas kurzen Nacht (Brettspiele und nette Unterhaltungen bis in die Morgenstunden) von Picton nach Nelson gehen. So machten wir uns auf den Weg und kamen zur Mittagsstunde in Nelson an.

Morgen,also am Mittwoch, werden Felix und ich uns auf den Weg in den Abel Tasman Nationalpark machen. Dort werden wir 4 Tage (bis Samstag) unsere sportliche Seite zeigen und von Hütte zu Hütte wandern. Ich freue mich sehr auf diese Tage,da der Abel Tasman Nationalpark einer der schönsten Nationalparks auf der Welt ist! (Kamera ist schon im Rucksack)

Da wir uns auf den Hütten mit allem selbstversorgen müssen (kein Herd,kein Gas etc.) haben wir uns die letzten Tage vor allem mit dem Vorbereiten unseres Trips beschäftigt.

Unsere Rücksäcke sind gepackt,alles ist in Tüten wasserfest (hoffentlich!) verstaut und wenn der Anthony,der Besitzer unserer Unterkunft, uns morgen in den frühen Morgenstunden zum Bus fährt,kann es endlich los gehen! Auf die gehts in die Natur! Endlich das wahre Neuseeland riechen und bewandern, statt in Betonschluchten schlaftrunken und unausgeruht umher zu wandeln.

Wenn ich am nächsten Wochenende aus dem Abel Tasman zurückkehre,werde ich ausführlich von unserem Abenteuer berichten. Diesmal müsst ihr also nicht so lange auf ein weiteres Lebenszeichen von mir warten ...

Ich grüße euch alle ganz lieb und hoffe es geht euch gut? Ich freue mich auch weiterhin über eure Emails!

Euer Philipp

(Karte vom Abel Tasman)

(Abel Tasman Nationalpark)

(Hostel in Picton)

Samstag, 29. August 2009

Dienstag, 25. August 2009


Der nächste Beitrag kommt bald!

Hi,

leider habe ich es die letzten Tage nicht geschafft über mein Tun und Treiben in Neuseeland zu berichten. Ich werde dies die nächsten Tage (in Nelson) nachholen und dann umso ausführlicher berichten! Erstmal könnt ihr euch an dem Foto und dem Warten auf meinen Bericht und diverse neue Bilder (diesmal auch mehr) freuen!

Euer Philipp

Dienstag, 18. August 2009

Aus Liebe zum Detail

"Manchmal bin ich weit weg und dadurch besser dran, denn ich mach mich frei damit ich all die anderen fesseln kann. Manchmal halt ich gucken was kommt für den besten Plan , denn die Welt um mich ringsherum scheint so oft festgefahren"

Kia Ora aus dem (heute) sonnigen Neuseeland!

Nachdem ich gestern (Dienstag) meinen letzten Arbeitstag als Farmer hinter mich gebracht habe,sitze ich nun in der Bibliothek in Christchurch und tippe diese Zeilen (das W-Lan Internet hier umsonst ist habe ich wieder viel zu spät spitz bekommen).

Seit meinem letzten Beitrag hat sich wieder einiges getan und ich hoffe,dass ihr im fernen Deutschland vor Neugier nicht platzt!

Eingeläutet wurde die Woche mit der normalen Arbeit auf der Farm (Streichen des Wohnhauses,wobei das ja laut David kein Streichen war - nach einer halben Stunde Unterricht konnte ich dann die neuseeländische Streichtechnik so umsetzen wie er es gewünscht hat,toll) und der Erkenntnis das meine handwerklichen Fähigkeiten noch nicht gut genug waren um einen Zaun zu pflicken (durfte nach dem ich in stundenlanger Arbeit die Holzlatten an den Zaun geschlagen hatte,die Nägel alle wieder rausziehen und von vorn beginnen. Laut David waren die Nägel zu kurz und manche Holzlatten sahen eher aus wie Nägelfriedhöfe als eine Zaunlatte).

Diese Arbeit durchzog die ganze Woche bis Kazu und ich am Donnerstag überraschenderweise einen freien Tag hatten (es goss in Strömen,sodass David uns auf der Farm nicht brauchen konnte). Dieser unverhoffte freie Donnerstag kam mir allerdings ganz gelegen,da ich 2 Tage zuvor an schlimmen Magenverstimmungen litt.

Diese Magenverstimmungen (weiß Gott woher die kamen ...ich habe nen Verdacht) ließen mich literweise grünen Tee trinken,2 Tage nur Schonkost in mich hinein schaufeln und sämtliche Hausrezepte bei Magenverstimmungen,die ich im Internet fand,ausprobieren. Die beste Therapie letztendlich war dann aber ein Telefongespräch mit den Eltern,eine warme Wärmflasche und viel,viel Schlaf.

So verging der Donnerstag rasant schnell mit herumlungern in der Kunstgallerie und im Canterbury-Museum (die müssen langsam denken ich sei Obdachlos oder mir nen Job als Guide anbieten) und am Abend nahm ich das erste Mal seit 2 Tagen wieder ein warmes Abendessen zu mir.

Zwei Tage zuvor hingegen präsentierte mir David freudestrahlend ein sogenanntes deutsches Essen (Würstchen- wenn man hier jemanden nach Deutschland fragt bekommt man ungelogen die Antwort "Yeah the bavarian man with the beer,the sausages and the sauerkraut"-bitter-,etwas Sauerkraut und etwas undefinierbarem,was ich noch nie im Leben gesehen hatte und erst recht nicht in Deutschland). Nichtsdestotrotz stopfte ich mir das fettige Mahl in den Leib und wartete gespannt auf den Durchbruch meines ohnehin schon leidenden Magens. Durch präventive Maßnahmen meinerseits blieb dieser Durchbruch (Tee,Warmflasche und mehr Tee) zum Glück aus und ich ging mit verteufelnden Gedanken gegenüber den Klischees der verschiedenen Kulturen ins Bett.

Es soll an dieser Stelle aber nicht der Eindruck entstehen,dass ich auf der Farm schlecht verköstigt würde. Es ist vielmehr so,dass David aus Unwissenheit und Gastfreundlichkeit mir etwas Gutes tun wollte. So habe ich es zumindest verstanden ...

Nachdem mein Magen sich wieder im Normales-Essen-Aufnahme-Modus befand,ging ich mit Shingko (Japan,Freund aus der Schule in Wellington) und Kazu am Freitag abend ins Rugby Stadion,um mir ein Rugbyspiel des Regionalteams aus Canterbury (die Region um Christchurch) gegen ein Regionalteam von der Nordinsel mit meinen beiden Freunden anzusehen. Es war ein toller Abend und für mich ein besonders Erlebnis. Ingesamt hat mich der Abend (Eintrittskarte,2 Bier und Pommes) 15 Euro gekostet,worüber ich im Nachhinein positiv erstaunt war. Wo bekommt man in Deutschland 3 Stunden (80 Minuten hochklassiges Rugby und danach äußerst familienfreundliches Programm für die Kinder und für die,die es noch gerne wären) Spaß und Sport für diesen Preis? In der deutschen Bundesliga (vor allem bei 96,also beim Herrenfussball ...nicht Tischtennis) bestimmt nicht ...
Die Spieler beider Teams haben sich nach dem Spiel (und ich weiß wie fertig man danach ist) lange Zeit genommen für ihre Fans und Familien; sie haben Autogramme geschrieben,mit den Leuten geredet und mit den Kindern auf(!!!) dem Rugbyfeld Fotos geschossen.Das alles sind hochbezahlte Stars und ich finde,dass sich so manch ein Sport bzw. Sportler (denke da vor allem an die überzahlten Fussballer) eine dicke Scheibe davon abschneiden könnte. Max Mustermann trägt Unmengen von Geld ins Stadion (für CATERING etc.) ,bekommt einen Scheiß geboten und wenn der kleine Junge,der noch so naiv ist und das Jan Schlaudrauff Trikot trägt, ein Autogramm von seinem Star haben möchte,bekommt er die Tür gezeigt. Applaus!

Allerdings besteht kein Grund zur Sorge ...Rugby wird auch in Deutschland wachsen,da es Olympische Disziplin wird und somit mehr Geld zur Verfügung steht. ;)

So nach meinem Exkurs zu den hiesigen sportlichen Verhältnissen möchte ich euch nun noch erzählen,wie meine nächsten Tage aussehen werden.

Den heutigen und morgigen freien Tag werde ich vor allem mit Organisation meiner Rumreise verbringen (Schuhe und Kleider zusammensuchen,waschen;Tickets ausdrucken,Online Banking und damit die Finanzen nochmal prüfen etc.).

Am Freitag geht es dann am frühen morgen gen Flughafen. Am Nachmittag werde ich dann in Auckland ankommen und mein 8-Bett Zimmer in einem Hostel beziehen (bin ja mal gespannt,aber hauptsache kein Ziegengeruch mehr). Ja am Abend werde ich mir dann wohl etwas zu kochen und die Gesellschaft von anderen Jugendlichen genießen,die ich in den 4 Wochen auf der Farm doch sehr vermisst habe. Für den Samstag habe ich grob einen Stadtspaziergang angedacht,wobei ich mir im Sale noch einen neuen Pullover kaufen muss. (mein Arbeitspullover hat die Arbeit auf der Farm nicht überlebt und ich will für meine Reise mehr als nur einen Pulli haben) und am Abend steht das Spiel der All Blacks gegen die Wallabies (Australien) auf dem Programm,was ich wohl in einem Pub in der Innenstadt gucken werde.

Für Sonntag und Montag sind kleine Wanderungen in der Region um Auckland auf dem Programm,da die Gegend um den Hafen der City of Sails sehr schön sein soll. Am Montag Nachmittag werde ich dann meinen spanischen Kumpel Jose irgendwo treffen um mit ihm seine letzten 24 Stunden in Neuseeland verbringen/begießen.

Am Dienstag trägt mich dann meine Planung zurück nach Wellington (nicht nach Rotorua etc.,da ich dies zu einem späteren Zeitpunkt machen werde) um dort meine Kleidung zu wechseln und meine anderen Freunde vielleicht ein letztes Mal zu sehen.

Die Fähre,die Wellington (Nordinsel) und Picton (Südinsel) miteinander verbindet,bringt am 27.8 zu Felix,der auf mich in einem kleinen und preiswerten Backpacker die Tage wartet (für 10 Euro Bett,kostenloses Frühstück,Wlan,Duschen ohne Limit und jeden Abend nach dem Abendessen leckeren Kuchen und eine Tasse Kakao-weltklasse!). Von Picton wollen wir uns aufmachen,um den Queencharlotte Track zu laufen.

Wenn uns unsere Pläne und Füße wenig später nach Nelson getragen haben (hoffe,dass ´wir dort ein ähnlich gutes Hostel finden),werden wir Nelson als Ausgangsbasis für Tagesausflüge und Wanderungen auf dem Heaphy Track und dem Abel Tasman Coast Line Track nehmen. (Bilder von diesen Tracks findet ihr im Anschluss an diesen Beitrag; meine Fotos steuere ich dann später nach)

Ich freue mich sehr auf die Tage und kann es gar nicht abwarten die Fährte nach Picton zu betreten!

Zusammenfassend ist zu bemerken,dass die Tage und Wochen auf der Farm wie alles anderes hier wie im Flug vorbeigegangen sind und ich wieder einiges gelernt habe. Ich habe einen Einblick in ein Leben bekommen,was von harter Arbeit geprägt ist,aber auch auf eine bestimmte Art viel Abwechslung mit sich bringen kann. Außerdem habe ich mit David und Patsy wieder einmal zwei tolle Neuseeländer getroffen,die mich schnell in ihr Herz geschlossen haben (und ich sie auch). Ich werde die Zeit auf der Farm schnell vermissen und freue mich schon jetzt auf den 12.12. diesen Jahres,wenn Andreas,Andrea und ich zu einem Christmas Grillen bei David eingeladen sind! (Grillen im Winter- an den Gedanken muss man sich erstmal gewöhnen).

Für mich persönlich ist zu sagen,dass ich mir nicht vorstellen kann mein Leben lang die doch etwas stupide Arbeit des Farmers zu machen und ich froh bin,dass ich studieren kann/werde. Trotzdem ist es eine Erfahrung von unvorstellbarem Wert!

Ich freue mich weiterhin über eure Feedbacks/Mails und wünsche euch allen alles Gute bei was auch immer!

Euer Philipp

"Manchmal steh ich auf brech aus und will dass mich jeder sieht, lehn mich weit heraus aus Protest vielleicht auch aus Prinzip. Manchmal stürz ich ab ganz egal wie hart die Landung ist und lieg am Boden und hab genau dadurch Land in sicht."


(Queen Charlotte Track)

(Heaphy Track)

(Abel Tasman Nationalpark)